20 Jahre Wohnstätte Giesensdorf

04.02.2021 CJD Berlin-Brandenburg « zur Übersicht


Im letzten Jahr feierte die Wohnstätte Giesensdorf ihren 20. Geburtstag. Die Geschichte beginnt aber schon weitaus früher, nämlich 1991 als das CJD das Schloss Birkholz in der Prignitz übernahm, um dort Menschen mit Behinderung zu betreuen.

Obwohl das Schloss Birkholz ein echtes Schmuckstück war, so entschied man sich im Laufe der Jahre doch für einen barrierefreien Neubau, der den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner besser entsprach. Damit war der Entschluss gefasst und nach nur einem Jahr Bauzeit zogen die damals 34 Bewohner in ihr neues Zuhause ein: die Wohnstätte Giesensdorf.

An den neuen Standort wurden hohe Ansprüche gestellt: Die Menschen sollten nach einem neuen inhaltlichen Konzept betreut werden und unter deutlich besseren Wohnbedingungen leben. Unsere Wohnstätte Giesensdorf besteht aus vier Wohngruppen, in denen jeder Bewohner in einem eigenen Zimmer lebt. Wichtig war auch eine gute Integration der Bewohner in das dörfliche Leben. So werden die Leute aus dem Dorf immer wieder zu Feiern, Basaren oder zu Kaffee und Kuchen in die Wohnstätte eingeladen. Umgekehrt sind unsere Bewohner beim Dorffest oder beim Osterfeuer zugegen. Gegenseitiges Kennenlernen weckt Verständnis. Vorurteile und Berührungsängste können abgebaut werden. Inzwischen sind unsere Bewohner fester Bestandteil des dörflichen Lebens und es findet ein gutes Miteinander statt.

Die nahegelegene Stadt Pritzwalk bietet gute Möglichkeiten zum Einkaufen und zur Freizeitgestaltung (Kino, Freibad, Bowling usw.). Die Bewohner nutzen und genießen diese Möglichkeiten und nehmen so aktiv am gesellschaftlichen Leben der Region teil. Rund die Hälfte der Bewohner besuchen wochentags die Werkstätten für behinderte Menschen in Pritzwalk. Dort gehen sie einer Arbeit nach, die auf ihre Fähig- und Fertigkeiten abgestimmt ist. Für die restlichen Bewohner wurde 2003 eine Tagesförderstätte im ehemaligen Gutshaus des Ortes geschaffen. Dort gibt es eine Lehrküche, sportliche und kreative Angebote, Spiele und Musik. Ziel ist, die Kompetenzen der Bewohner zu fördern, zu erhalten oder zu erweitern und ihrem Alltag gleichzeitig eine Struktur zu geben.  

Was bringt die Zukunft?

Wir hoffen, dass wir weiterhin mit einem engagierten Team Menschen dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und dass wir ihnen in der Wohnstätte ein gemütliches Zuhause geben, in dem sie sich wohlfühlen. Es gibt noch zwei ungenutzte Wiesen um die Wohnstätte herum - vielleicht entstehen hier in Zukunft noch ergänzende Angebote. Ideen, die auf Umsetzung warten.

Christoph Albrecht