Unsere Mikroprojekte 2018

Aufsuchende (Integrations-)Beratung im Hostel Quitzowstraße

Im Hostel Quitzowstraße leben Geflüchtete ohne eine verbindliche sozialpädagogische Begleitung. Ziel des Mikroprojekts ist es, die Bewohner_innen mit den JMD-Regelangeboten (u.a. Beratung im sozialen, schulischen, beruflichen und sprachlichen Integrationsprozess) zu erreichen und darüber hinaus ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. So findet in der Regel einmal wöchentlich eine Beratung durch JMD-Mitarbeiter im Hostel statt bzw. kommen die Bewohner_innen in die Beratungsräume des JMD. Zum Kennenlernen des Kiezes und weiterer Angebote gab es im März 2018 einen Kiezspaziergang mit Mädchen sowie im Juni 2018 ein offenes Grillfest für und mit allen Bewohner_innen und Nachbar_innen. Dieses wurde gemeinsam mit BENN (Berlin Entwickelt neue Nachbarschaften) initiiert und ausgerichtet.

Leckers vom Grill.
Beim Grillfest kamen Bewohner_innen und Nachbar_innen zusammen.
Fotos: BENN


Ideenwerkstatt zum nachhaltigen Nutzungskonzept der V.I.P. Box auf dem ZK/U-Gelände


Auf dem ZK/U-Gelände (Zentrum für Kunst und Urbanistik) kommt es immer wieder zu Nutzungskonflikten zwischen den Bewohner_innen und Besucher_innen. Die Idee des Mikroprojektes war es, vor allem für die Jugendlichen dort einen Ort zu schaffen, mit dem sie sich identifizieren, um somit u.a. Vandalismus vorzubeugen. Gemeinsam mit Jugendlichen und den Künstlern Adam Page, (welcher die Executive/ V.I.P. Box als Projektarbeit für die documenta X, 1997 schuf) und Eva Hertzsch wurde durch den ausziehbaren Container ein Ort der Begegnung und des Austausches geschaffen. In einem Workshop wurde über Bedürfnisse und Konflikte gesprochen sowie Nutzungsideen erarbeitet. Diese kulturellen Formate, wie Hip Hop oder Darstellung von Moabiter Geschichten, tragen zu einer Auseinandersetzung und Aneignung von öffentlichen Räumen bei.

Ideenworkshop mit Modell von der V.I.P.-Box.
Begehung der VIP BOX auf dem ZK/U Gelände.
ZK/U- Gelände von hinten fotografiert.
ZK/U-Gelände von vorne fotografiert.
Fotos: Nadine Kügler



Make Hummus not Walls


Make Hummus not Walls ist ein partizipatives Verständigungsprojekt zum Nahostkonflikt, bei dem Frauen mit vielfältigem kulturellen und religiösen Hintergrund als Vorbilder für ein friedliches Miteinander in ihre Gemeinschaft hinein gewonnen wurden. Das Konfliktpotenzial reicht immer wieder über die Grenzen von Israel / Palästina hinaus. Auch in Berlin kommt es zu Spannungen, die sich sowohl in antisemitischen wie auch antimuslimischen Anfeindungen äußern. Transaidency e.V. hat in Kooperation mit den Kiezmüttern Moabit und Mitte der Diakoniegemeinschaft Bethania e.V. entgegenwirkende Workshops ausgerichtet.

Inhalte waren u.a. eine gemeinsame Führung durch die Ausstellung „Welcome to Jerusalem“ des Jüdischen Museums sowie eine offene Dialogveranstaltung: „Alles Hummus oder Was? – Endlich Butter bei die Fische!“, welche mit Fragen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auf den Grund ging. Zum Schluss wurde Hummus im israelisch-palästinensischen Restaurant Kanaan zubereitet, welches anschließend beim gemeinsamen Frühstück mit den Kiezmüttern verköstigt wurde.

Zubereitung Hummus
Hummus-Kiezfrühstück
Fotos: Transaidency e.V.

 

Eid Mubarak – Ein nachbarschaftliches Fest zum Fastenbrechen am 22.06.2018


Die Kinder- und Jugendeinrichtung Karame e.V. lud zu einem gemeinsamen nachbarschaftlichen  Zuckerfest in den Räumlichkeiten des ZK/U (Zentrum für Kunst und Urbanistik) ein. Ziel war es, die Teilhabe der Jugendlichen zu stärken und die kulturelle Vielfalt im Kiez sichtbar zu machen. Es kamen über 200 Personen. Geladen waren Anwohner_innen, Nachbar_innen, und andere Jugendeinrichtungen sowie weitere Akteure, u.a. aus dem Bezirksamt. Das Eid Mubarak (deutsch: Fest des Fastenbrechens) wurde größtenteils von den Jugendlichen und deren Eltern organisiert. Von der Planung bis zur Durchführung konnten sich die Jugendliche selbstbestimmt einbringen und ihre Selbstwirksamkeit erproben.

Vorbereitungen
Gemeinsames Schmücken
Besucher_innen während des Bühnenprogramms
Fotos: Gelall Zaher
 


reUNION! –  Von einer AG-Gründung zum Nachbarschaftsfest und mehr


Initiiert wurde das Fest im Juni 2018 ausgehend von der AG reUNION!, welche im März 2018 von um den Unionplatz liegenden Einrichtungen, Vereinen und Anwohner_innen (Jung und Alt) gegründet wurde. Ausgangspunkt der Gründung war die Wiederbelebung des Platzes und der angrenzenden Grünanlagen, sowie deren „Verwahrlosung“ entgegenzuwirken.

An der Ecke Birkenstraße / Unionstraße / Bremer Straße gab es einen Flohmarkt, welcher zugleich ein verbindendes Element zwischen den teilnehmen Einrichtungen und Trägern mit eigenen kulturellen Veranstaltungen war. Der JMD-iQ führte in Kooperation mit der Stadtteilkoordinatorin eine Umfrage mit dem Fokus auf Bedarfe, Sorgen und Veränderungsvorschläge rund um den Unionplatz durch. Innerhalb der AG reUNION! können sich nun weitere Projekte entwickeln, z.B. Um- und Mitgestaltung sowie Pflege der Grünflächen, etc. Ferner werden die Ergebnisse der Umfrage perspektivisch weiterverfolgt und angegangen. So werden die Ergebnisse von verschiedenen Ämtern bzgl. anstehender Baumaßnahmen mitberücksichtigt.

Unionsplatz
Orga-Team mit Besuch von Frau Dr. Eva Högl (SPD)
Fördertopf-Rikscha Moabit
Ecke Bremer Straße / Unionstraße
Fotos: Nadine Kügler

 

Youngsters Make Hummus not Walls


Dieses Projekt knüpft an Make Hummus not Walls an, wobei es sich diesmal nicht an Mütter, sondern an Mädchen und junge Frauen aus dem Quartier Beusselstraße richtet, welche als Multiplikatorinnen gewonnen werden sollen. Auch hier steht wieder die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt und der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit im Vordergrund. Bewährte Inhalte, wie der Besuch der Jerusalem-Ausstellung im Jüdischen Museum und das gemeinsame Zubereiten von Hummus in einem israelisch-palästinensischen Restaurant werden wieder aufgegriffen. Hinzu kommen u.a. eine Stolpersteinbegehung und eine Lesung mit einer Zeitzeugin.

Tag der Zivilcourage am 19.09.2018

Der diesjährige bundesweite 8. Aktionstag Tag der Zivilcourage wurde am Leopoldplatz in Berlin–Wedding ausgerichtet. Was ist Zivilcourage, wie zeig ich sie richtig und wo und was hat das mit Demokratie zu tun? Verschiedenste Akteure stellten dazu ein vielseitiges Programm von Mitmachangeboten, Beiträgen aber auch Info- und Beratungsständen auf die Beine. Der JMD, als auch die dort angegliederten Programme JMD-iQ, sowie Respekt-Coaches, betreuten gemeinsam einen Informationsstand. Wir kamen mit den Besucher_innen über Dosenwerfen bzw. den darin enthaltenen Begriffen zum Thema Zivilcourage ins Gespräch. Das besondere war, dass die Begriffe vorab in Kooperation mit einem Jugendintegrationskurs erarbeitet wurden.

Information und Austausch
Der Jugendmigrationsdienst vor Ort beim Tag der Zivilcourage
Dosenwerfen
Fotos: Helga Zastrau